Ein Barcamp ist eine offene, partizipative „Unkonferenz“, bei der die Teilnehmenden das Programm selbst gestalten. Das Organisationsteam bereitet alles vor, wie für eine normale Konferenz: Räume, Catering usw. Es gibt aber keine vorher festgelegte Agenda oder Vortragende. Stattdessen schlagen die Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung Themen vor und erstellen gemeinsam den Zeitplan. Der Eintritt ist kostenlos, damit alle mitmachen können. Sponsoren tragen die Kosten.

Foto: Christoph Bechtel

Im Gegensatz zu klassischen Konferenzen, bei denen das Programm und die Vortragenden im Voraus festgelegt sind, ist ein Barcamp ähnlich wie ein Open Space oder ein Hackathon, wo die Inhalte von den Anwesenden bestimmt werden. Alle sind eingeladen, eine Session zu halten, ob als Vortrag, Workshop oder Diskussion. So entsteht eine dynamische und interaktive Lernumgebung, die stark von der aktiven Teilnahme lebt.

Jede Session dauert maximal 45 Minuten. Wer merkt, dass die Session nicht die richtige ist, kann sich eine andere Session suchen.

In Anlehnung an die Regeln aus dem Film „Fight Club“ gibt es die Regeln des Barcamps:

Regel 1: Du redest über das Barcamp

Teilnehmende sollen aktiv über das Barcamp sprechen, um die Veranstaltung bekannter zu machen und andere zu motivieren, teilzunehmen und sich zu engagieren. Die Idee ist, dass die Begeisterung und das Wissen über das Barcamp weiter verbreitet werden.

Regel 2: Du bloggst über das Barcamp

Teilnehmende werden ermutigt, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in Blogs oder auf sozialen Medien zu teilen. Dadurch wird das Wissen weiter verbreitet, und es entsteht eine Dokumentation der Sessions und Diskussionen, die auch für diejenigen nützlich ist, die nicht teilnehmen konnten.

Es hilft sehr, wenn Du Beiträge zum Barcamp likest, teilst oder kommentierst. Wenn Du eigene Beiträge schreibst oder Videos dazu machst.

Unser Hashtag lautet übrigens #bcki+Jahreszahl. Also bspw. #bcki24 für 2024.

Regel 3: Wenn du präsentieren möchtest, musst du das Thema und deinen Namen auf dem Sessionboard notieren

Wer eine Session anbieten möchte, schreibt sein Thema und seinen Namen auf das Sessionboard. So wissen alle Teilnehmenden, welche Themen zur Verfügung stehen, und können sich entsprechend eintragen und planen.

Regel 4: Vorstellung mit nur drei Wörtern

Bei der Vorstellungsrunde darf sich jeder Teilnehmende nur mit drei Wörtern vorstellen. Dies fördert Prägnanz und hilft, die Einführungsrunde effizient zu gestalten, damit mehr Zeit für die eigentlichen Sessions bleibt.

Beim Barcamp Kiel machen wir das in der Regel anders, weil es einfach zu viele Leute sind als dass sich alle vorstellen könnten. Zu Beginn gibt es einmal 5 Minuten Zeit, um neue Leute kennenzulernen. Das klappt auch super.

Regel 5: So viele Vorträge zur gleichen Zeit wie die Location erlaubt

Es können mehrere Sessions gleichzeitig stattfinden, abhängig von der Anzahl der verfügbaren Räume. Dies maximiert die Anzahl der angebotenen Sessions und sorgt für eine große Themenvielfalt.

Regel 6: Keine Agenda Erstellung im Vorfeld, keine Zuschauer

Es gibt keine vorgeplante Agenda; die Sessions werden vor Ort spontan geplant. Alle Teilnehmenden ist aktiv beteiligt, und es gibt keine passiven Zuschauer. Alle Anwesenden sind eingeladen, sich aktiv einzubringen.

Regel 7: Vorträge dauern so lange wie es sein muss oder die Folgesession beginnt

Eine Session kann so lange dauern, wie es notwendig ist, um das Thema zu behandeln, endet aber spätestens, wenn die nächste Session beginnt. Dies sorgt für einen flexiblen, aber strukturierten Ablauf.

Regel 8: Bei deinem ersten Barcamp MUSST du ein Thema präsentieren

Neue Teilnehmende werden ermutigt, aktiv mitzuwirken, indem sie selbst ein Thema präsentieren oder mit jemand anderem zusammen eine Session halten. Dies fördert die aktive Teilnahme und den Austausch von Wissen.

Diese Regeln fördern die offene, partizipative und dynamische Natur eines Barcamps, indem sie sicherstellen, dass alle Teilnehmenden aktiv involviert sind und zum Erfolg der Veranstaltung beitragen.

Ablauf

Ab 9 UhrAnkommen
10-11 UhrEröffnung und Sessionplanung
11-12 UhrSessions
12-13 UhrSessions
13-14 UhrMittagspause
14-15 UhrSessions
15-16 UhrSessions
16-17 UhrSessions
Ab 17 UhrAbschlusssession

Warum „Barcamp“?

Das erste Barcamp wurde im August 2005 in Palo Alto, Kalifornien, ins Leben gerufen. Seither finden Barcamps regelmäßig in Nordamerika, Asien und Europa statt. Bereits im September 2006 wurden die ersten Barcamps im deutschsprachigen Raum in Berlin und Wien abgehalten. Das erste Barcamp in Kiel fand im August 2010 im Wissenschaftszentrum statt.

Der Name Barcamp spielt auf die von Tim O’Reilly initiierte Veranstaltung FooCamp an, bei der ausgewählte Teilnehmer (Friends of O’Reilly) zu einem Austausch und Übernachtung (Camping) zusammenkamen. Im Gegensatz zum FooCamp, bei dem eine Einladung erforderlich ist, sind Barcamps für jeden offen.

In der Informatik werden die Begriffe Foo und Bar als Platzhalter verwendet. Bspw.: „Wenn die Bedingung $foo eintrifft soll $bar passieren.“ Foo ist also so eine Art Gegenstück zu Bar. So ist das offene Barcamp das Gegenstück zum exklusiven FooCamp.